Deutsch von Elmar Tophoven
ESTRAGON Was sollen wir jetzt machen, da wir glücklich sind?
WLADIMIR Wir warten auf Godot.
ESTRAGON Ach ja …
"Warten auf Godot" – geschrieben im Schatten des großen Krieges, am Vorabend neuer Kriege? Mehr denn je warten die Menschen heute, in dieser schwarzen, unruhigen Zeit auf Rettung, auf die Erlösung aus der großen Angst vor Kriegen, Zerstörung, dem fortschreitenden Weltuntergang, der Apokalypse. Damit wird Becketts Text erschreckend heutig und aktuell. Sind wir nicht, wie "Wladimir" und "Estragon", Wartende am Rande der Landstraße, gelandet im Nirgendwo? Zeitgenossen und Zauberkünstler zugleich. Und "Godot" – ist er tatsächlich der lang ersehnte Erlöser? Oder ist es der rätselhafte "Pozzo", unterwegs – wohin? – mit seinem unglücklichen Diener – der dazu auch noch "Lucky" heißt? Erlösung oder böse Verspottung? Wir warten, lachen und weinen mit ihnen, auf unseren "Godot" – Oder ist er längst gekommen?
Nach Bernhards "Der deutsche Mittagstisch" und Ionescos "Der König stirbt" in den Kammerspielen inszeniert Claus Peymann zum dritten Mal in seiner neuen "Heimat", dem Theater in der Josefstadt.
Werkeinführung
Mi, 13.12.2023: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn, Sträußelsäle
Di, 20.2.2024: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn, Foyer der Probebühne; Zugang via Josefstädter Straße 24, zweiter Stock. Es gibt einen Lift
Mo, 15.4.2024: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn, Foyer der Probebühne; Zugang via Josefstädter Straße 24, zweiter Stock. Es gibt einen Lift