Der fromme jüdische Korallenhändler Nissen Piczenik lebt unglücklich verheiratet, kinderlos und fernab jeder Bildung im galizischen Städtchen Progrody, das er zeitlebens niemals verlassen hat. Den Korallen bringt er eine geradezu abgöttische Liebe entgegen: lebendige Tiere sind sie für ihn, die unter der Obhut des sagenhaften Urfisches Leviathan auf dem Meeresgrund heranwachsen.
Dementsprechend groß ist seine Sehnsucht nach dem Meer, der Heimat seiner verehrten Geschöpfe.
Joseph Roth, 1894 als Sohn eines jüdischen Holzhändlers im ostgalizischem Brody geboren, studierte Philosophie und Literatur in Lemberg und Wien. 1916 meldete er sich freiwillig zum Militärdienst im Ersten Weltkrieg.
Der Leviathan wurde erstmals 1938 in der "Pariser Tageszeitung" veröffentlicht.
Erwin Steinhauer liest diese wunderbare Erzählung, Andrej Serkov, eine Virtuose auf dem Knopfakkordeon, begleitet und verdichtet diesen Abend mit ukrainischen Volkswaisen.
Andrei Serkov wurde in der Ukraine geboren und studierte zunächst an der Musikgymnasium in Kirovograd (Ukraine) Akkordeonklasse Anatolij Bersan. Danach folgten Studien an der Musikakademie in Odessa (Ukraine), an der Anton-Bruckner-Privatuniversität für Musik und Darstellende Kunst in Linz, Abschluss Konzertfach mit akademischen Grad Master of Arts, Instrumentalpädagogik mit Bachelor of Arts.
Andrej Serkov leitet Akkordeonklassen in den Musikschulen Enns und St. Florian beim Oberosterreichischen Landesmusikschulwerk. Im Rahmen dieser Lehrtätigkeit gibt er seine Erfahrungen und Kenntnisse sowie seine Begeisterung für die Vielfältigkeit seines Instrumentes an junge Akkordeonistinnen und Akkordeonisten weiter.
Erwin Steinhauer, in Wien geboren, studierte Geschichte und Germanistik, 1974-1992 politischer Kabarettist auf österreichischen und deutschen Bühnen. Ab 1982 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, Gastspiele im Volkstheater, Volksoper, Berliner Ensemble, ab 1988 Theater in der Josefstadt.
Seit 2010 tourt er mit seiner Band "Steinhauer und Die Lieben" durchs Land. 2016 erhielt er den Diagonale-Preis für den Kinofilm "Thank You For Bombing", kurz darauf den Titel Kammerschauspieler. Letzte Theaterarbeit 2018 "Fremdenzimmer", eine Turrini Uraufführung im Theater in der Josefstadt.
Steinhauer drehte über 160 Produktionen für TV und Kino.