„Wohin soll ich, ich jetzt, ein Trotta? …“
Dies ist wohl das bekannteste Zitat aus Joseph Roths letzten Roman die Kapuzinergruft. „Franz Ferdinand Trotta“, Spross einer alten Familie mit klingendem Namen, wurde hineingeboren in das Ende einer alten Zeit, orientierungslos und ohne Halt. Seine Gemahlin verliebt sich in eine Frauenrechtlerin, das Vermögen schmilzt dahin und als schließlich seine Mutter stirbt, reißt das letzte Band zur eigenen Geschichte. Seine einzige Rettung meint Trotta in der Kapuzinergruft zu finden, wo die alte Welt bewahrt aber gleichzeitig auch begraben wird.
Eindrucksvoll und ergreifend erweckt Johannes Silberschneider die Figur „Franz Ferdinand Trotta“ wieder zum Leben. Dabei erschafft nicht zuletzt die musikalische Untermalung des Ensembles MiGro mit ausgewählten Werken für Violoncello und Klavier eine bewegende Atmosphäre, die einen nicht mehr loslässt.
Ach, sie sind mir so bekannt ...
Joseph Roth, Fritz Grünbaum, Alfred Polgar, Georg Kreisler, Anton Kuh, Peter Altenberg u. a.
Das Theater Akzent präsentiert zum neunten Mal Abende, die musikalischen und literarischen Legenden mit jüdischen Wurzeln gewidmet sind.