Der Zyklus von Bachs Cellosuiten gilt als eines der tiefgründigsten Werke klassischer Musik. Der große Reiz liegt in seiner Vielschichtigkeit. Mit minimalen Mitteln - vier Saiten, fünf Fingern - hat Bach ein Meisterwerk geschaffen. „Im wunderbaren Klangraum Stephansdom steigen die Töne meines Cellos die gotischen Säulen empor und breiten sich wie ein buntes Klanggeflecht über dem Publikum aus.“, schwärmt Christoph Stradner, Erster Solocellist der Wiener Symphoniker.
An zwei Konzertabenden spielt der Ausnahmekünstler alle sechs Suiten zentral im Mittelschiff, sodass man jeden Griff und Bogenstrich hautnah miterleben kann. Das Violoncello von Bachs Zeitgenossen Antonio Stradivari aus dem Jahre 1680 verhilft diesem Zyklus zu einem autentischen Klangerlebnis.
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Bachs Zyklus über das Leben
Jede der sechs Solosuiten erinnert an einen Abschnitt unseres Lebens. Im ersten Konzert leichtfüßig beginnend mit Natur und Kindheit (G-Dur) führt die Reise durch den Zwiespalt der Pubertät (d-Moll) hin zur ungestümen Jugend (C-Dur). Der zweite Konzertabend setzt mit dem Erwachsenenalter (Es-Dur) fort und findet nach der Auseinandersetzung mit der Sterblichkeit (c-Moll) zu einer überirdischen Ewigkeit (D-Dur).