Alexej Nawalnys Briefe aus dem Gefängnis und seine Reden bei Gerichtsverhandlungen sind zu einem speziellen literarischen Genre geworden, in dem einer der berühmtesten politischen Gefangenen als nüchterner
Analytiker, als leidenschaftlicher Prophet, strenger und ironischer Ankläger und liebender Ehemann auftritt. Er seziert die russische Regierung, beschreibt die Bedingungen in russischen Gefängnissen, unternimmt Ausflüge in
die russische Geschichte und teilt persönliche Erfahrungen. Sein briefliches Vermächtnis erzählt die Geschichte des russischen Widerstands und wie man unter unmenschlichen Bedingungen Menschlichkeit bewahrt.
Die österreichische Schauspielerin Katja Kolm begann 2021 Alexej Nawalnys Gefängnisschriften zu sammeln. Die Lesung wurde bei den Salzburger Festspielen 2024 mit freundlicher Genehmigung von Julia Nawalnaja
uraufgeführt.
Idee, Konzept und Textauswahl: Katja Kolm
Übersetzung und deutsche Bearbeitung: Katja Kolm
und Isolde Schmitt