Programm
JOHANNES BRAHMS
Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81
JOHANNES BRAHMS
Doppelkonzert a-Moll für Violine, Violoncello und Orchester op. 102
ALEXANDER SKRJABIN
1. Sinfonie E-Dur op. 26
Johannes Brahms nannte es seine „letzte Dummheit“ und einen „kuriosen Einfall“: Ein Doppelkonzert für Violine und Cello war zu seiner Zeit eine ziemlich ungewöhnliche Idee. Sie stammte vermutlich auch nicht von Brahms selbst, sondern von dem Cellisten Robert Hausmann. Gemeinsam mit dem berühmten Geiger Joseph Joachim führte er das Konzert 1887 in Köln erstmals auf. Joachim und Brahms hatten sich Jahre zuvor heftig zerstritten, doch im Verlauf der Proben versöhnten sich die beiden Freunde. Und tatsächlich schuf Brahms hier ein Werk, das gerade im Vergleich zu seinen früheren düsteren Konzerten freudig und optimistisch anmutet. 13 Jahre später wird in St. Petersburg die erste Sinfonie des jungen und exzentrischen Alexander Skrjabin uraufgeführt – die Kritik bleibt verhalten. Das Werk sei kompliziert, die Technik eigenartig, die Form ungewöhnlich; kurzum: nur etwas für Kenner. Skrjabin aber ließ sich nicht entmutigen und fügte ein Jahr darauf den bisher fünf Sätzen der Sinfonie noch einen sechsten hinzu: seine „Hymne an die Kunst“. Wie schon Beethoven in der 9. Sinfonie beschließt Skrjabin sein Orchesterstück mit Gesangssolisten und einem Chor: „Du reine Kunst der Harmonien, du bist des Lebens lichter Traum – in dir findet der Mensch die lebendige Freude des Trostes“. Die Solisten des Abends István Várdai (Cello) und Tobias Feldmann (Geige) sowie die Mezzosopranistin Zanda Švēde und der Tenor James Ley werden von dem Orchester der Festspiele Erl unter der Leitung von Erik Nielsen begleitet.