Programm:
Johannes Brahms:Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73
Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90
Durch die Aufführung der Symphonik von Brahms mit der Camerata Salzburg ergibt sich für den Dirigenten Titus Engel die Gelegenheit, die Werke im Sinne der Aufführungsbedingungen und interpretatorischen Traditionen der Brahms-Zeit zu rekonstruieren und aufleben zu lassen. Im Gegensatz zu den groß besetzten Symphonieorchestern unserer Zeit musiziert
die Camerata in kammerorchestraler Besetzung. Die kleinere Streicherbesetzung entspricht in etwa einem von Brahms bevorzugten Orchester, der Meininger Hofkapelle, mit der und deren Chefdirigenten Hans von Bülow und Fritz Steinbach Brahms viele Jahre lang bei seinen häufigen Besuchen in Meiningen zusammenarbeitete. Die Eintragungen von Steinbach in die
Dirigier-Partituren der Brahms-Werke wurden in Buchform dokumentiert. „Da finden sich viele Angaben zu Phrasierung, Dynamik und Tempo, die nicht in den gedruckten Partiturausgaben stehen“, entdeckte Titus Engel wertvolle, quasi authentische Angaben zur Interpretation, die nun für die Aufführungen der symphonischen Werke in Erl zu wichtigen Parametern werden. Da werden auch in der sommerlich leuchtenden zweiten und herbstlich gefärbten dritten Symphonie so manche überraschenden
und bislang ungehörten Details zu hören sein, die in der Meininger Aufführungstradition kammermusikalisch transparent gemacht werden.
-erle-