PROGRAMM
Mozart
Divertimento B-Dur KV 137
Emilie Mayer
Quartett A-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello
Mozart
Trio B-Dur für Klavier, Violine und Violoncello KV 502
Joseph Haydn
Aus Trio fis-Moll für Klavier, Violine und Violoncello Hob. XV:26
Frank Martin
Aus „Trio sur des mélodies populaires irlandaises“
Das accio piano trio präsentiert bei der Matinee den volkstümlich-heiteren Kopfsatz aus Mozarts B-Dur-Trio, hinter dessen Divertimento-artigem Tonfall sich ein Spiel mit chromatischen Vorhalten, dramatischen Molleintrübungen und eine dichte thematische Arbeit verbergen. Dem stellt das Ensemble ein ungewöhnlich trauriges und ernstes Werk in fis-Moll aus Joseph Haydns Feder gegenüber. So wie der junge Mozart in London wertvolle Erfahrungen sammelte, war auch der betagte Haydn von der englischen Metropole sehr angetan. Er lernte 1791 auf seiner ersten London-Reise die rund 20 Jahre jüngere, verwitwete Pianistin Rebecca Schröter kennen und ging mit ihr eine Liebesbeziehung ein, wovon ein reger Briefwechsel zeugt. Mit den ihr gewidmeten drei Klaviertrios Nr. 24 bis 26 setzte er 1795, nach seinem zweiten Aufenthalt, dieser Liaison ein Denkmal und nahm vor allem mit dem fis-Moll-Trio wehmütig Abschied. So ist der Mittelsatz, ein sehr frei gestaltetes Adagio in Fis-Dur, von inniger Schönheit beseelt. Mit der ausgelassenen Gigue aus Frank Martins Trio über irische Volksweisen, das zu den Lieblingswerken des Trios zählt, kehrt das junge Ensemble zum volkstümlichen Duktus zurück und schlägt zugleich die Brücke ins 20. Jahrhundert. Komplexe, bisweilen "groovige" Rhythmen, mehrdeutige metrische Strukturen, die zu einem scheinbar unabhängigen Nebeneinander der Stimmen führen, sowie eine expressive Harmonik machen den Einfluss der Moderne deutlich, während die tänzerische Leichtigkeit des Satzes im Vordergrund bleibt. Das Constanze Quartett steuert Mozarts KV 137 zu dem Konzert bei, welches für ein Divertimento eher ungewöhnlich ist - mit dem gewichtigen Andante als erstem Satz und umso mitreißender und fröhlicher in den schnellen Folgesätzen. Eine sehr ähnliche Dramaturgie findet sich auch von der vom Constanze Quartett hochgeschätzen Komponistin Emilie Mayer in ihrem A-Dur Quartett. Bereits der erste Satz führt von zartem „poco Adagio“ zu unterhaltsamem leichten Allegro. Das Stück bietet bis hin zu Tangoklängen im zweiten Satz alle Facetten an wünschenswerter Unterhaltung.