Am Ufer des Guadalquivir steht Sevillas Wahrzeichen, der zwölfseitige Torre del Oro (Goldturm). Der Hafen vor dem Torre del Oro war über viele Jahrhunderte Ausgangspunkt der spanischen Galeonen, die nach Südamerika ausliefen und mit Schätzen beladen nach Sevilla zurückkehrten. Er steht aber auch symbolisch für den regen und bereichernden Austausch zwischen Völkern und Kulturen.
L’Arpeggiata öffnet in diesem Konzert das goldene Tor von der Alten zur Neuen Welt. Ausgangspunkt der musikalischen Reise ist die Musik von Alonso Mudarra. Der sevillanische Komponist (1508—1580) zählt zu den bedeutenden spanischen Vihuelisten des 16. Jahrhunderts, deren Neuerungen in der instrumentalen und vokalen Musik so bedeutsam waren, dass ihr Schaffen bis in die heutige Zeit beachtet wird. Mudarras Werke wurden in der Sammlung
Tres libros de música en cifra para vihuela 1546 in Sevilla veröffentlicht. Darin finden sich Variationen über Folías, Tientos, Pavanen, Galliarden, Romanescen, Kanzonen, Villancicos und Sonette in lateinischer, spanischer und italienischer Sprache, die zu den ältesten Sololiedern mit Instrumentalbegleitung zählen. Von dieser Sammlung ausgehend führt die musikalische Spur bis Südamerika und zu dem dort bis heute „lebendigen Barock“ in der traditionellen Musikkultur.
Auszug aus dem Programm:
Maurizio Cazzati:
Ciaccona
Alonso Mudarra:
Si me llaman
Romanesca o guardame las vacas
Los impossibles
La lloroncita
Anonymus:
No hay que decirle el primor
Nicoleta Matteis:
La dia spagnola/ Improvisation
Henry Le Bailly:
Yo soy la locura
Anonymus:
Montilla
Anonymus:
Zumba che zumba/ Improvisation
Lucas Ruiz de Ribayaz:
Españoletas/ Improvisation
Diego Pisador:
Los delfines
et. al