Musik von Mikael Karlsson
Der Vorhang hebt sich, und auf offener Bühne wird Weizen geerntet! Das Fest der Sommersonnenwende wird begangen. Es wird gelacht, getanzt und getrunken und das Leben gefeiert. Doch im Zwielicht der hereinbrechenden Nacht verschwimmen die Grenzen von Fantasie und Wirklichkeit. In dieser magischen Zwischenwelt ist alles möglich; vieles, das sich der Verstand nicht erklären kann, geschieht: Wie von Geisterhand erheben sich Tische, Menschen schweben plötzlich durch die Luft, große Fische treiben durch die Kulissen, und die Bretter, die die Welt bedeuten, verwandeln sich in einen verwunschenen Wald. Menschenleben verschmelzen mit Mythen und Legenden; zusammen zelebrieren sie eine überbordende Feier der Natur. Am Ende ist nicht gewiss, ob unsere fantastischen Träume in Wahrheit nicht viel fantastischere Wirklichkeiten sind.
Zwischen dem 20. und 26. Juni strömen in Schweden traditionellerweise die Menschen zusammen, um die längsten Tage des Jahres zu feiern. Diese Feierlichkeiten haben tiefe Wurzeln und sind mit einer Fülle von althergebrachten Bräuchen und Traditionen verbunden. Viele schwedische Künstler·innen versuchen, die Magie des Mittsommerfestes in ihre Kunst zu integrieren. Einer von ihnen ist Alexander Ekman. Eindrücklich fängt er diese ganz besondere Stimmung in Ein Mittsommernachtstraum ein und verquickt sie mit den Ebenen menschlicher Existenz und (Selbst-)Wahrnehmung. Ein Fest der Freiheit und des Leichtsinns, des Übermuts, des Menschseins nimmt seinen Lauf – im Einklang mit der Natur.
Alexander Ekman ist ein weltweit gefeierter Choreograf. Seine Werke wurden von so renommierten Ballettkompanien wie Les Ballets de Monte-Carlo, dem Boston Ballet, dem Nederlands Dans Theater oder dem Royal Swedish Ballet aufgeführt. Er ist für seine innovative Arbeitsweise bekannt – und für seine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Komponisten Mikael Karlsson. Dieser schrieb die Musik für einige von Ekmans bekanntesten Choreografien, darunter Tyll, A Swan Lake, Play – und auch Ein Mittsommernachtstraum, der 2015 am Royal Swedish Ballet in Stockholm uraufgeführt wurde und seit der Spielzeit 2019/20 in der Umsetzung durch das Ballett Dortmund begeistert.
Helena Sturm
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