Global site tag (gtag.js) - Google Analytics -->Generalprobe: Animal Farm, Wiener Staatsoper, Großes Haus, Alexander Raskatov
 Das schnellste Ticket für Generalprobe: Animal Farm Mit der Ticket Gretchen App in nur 30 Sekunden zu Deinem Ticket - und das garantiert zum Originalpreis! Alexander Raskatov Generalprobe: Animal Farm Alexander Raskatov Wiener Staatsoper, Großes Haus Jetzt Link auf Mobilgerät schicken und App kostenlos laden
Generalprobe: Animal Farm, Wiener Staatsoper, Großes Haus, Wien
Alexander Raskatov

Generalprobe: Animal Farm

Generalprobe: Animal Farm, Wiener Staatsoper, Großes Haus, Wien

Spielstätte und Infos

Spielstätte: Wiener Staatsoper, Großes Haus,
Opernring 2, 1010 Wien

Kategorien: Oper, Generalprobe

Mit: Damiano Michieletto, Thomas Wilhelm


Generalprobe: Animal Farm, Wiener Staatsoper, Großes Haus, Opernring 2, 1010 Wien

Beschreibung

Kurzinhalt

Das Publikum erwartet eine Oper nach Orwells Klassiker der Dystopie über einen scheiternden Befreiungskampf. Auf einem verwahrlosten Bauernhof revoltieren die Tiere gegen ihren tyrannischen Besitzer. Nach einiger Zeit müssen sie sich jedoch unter das Joch eines neuen Führers aus ihren eigenen Reihen beugen.

Über die Regie

Den Wunsch, Animal Farm auf die Opernbühne zu bringen, hat Regisseur Damiano Michieletto lange gehegt: »Die Geschichte ist einfach, eine Art Märchen, das, wenn man es genauer betrachtet, auf vielschichtige Weise wichtige Themen wie Macht, Unterdrückung und Propaganda bearbeitet. Die Geschichte ist grausam, umfasst aber auch komische Elemente. Und sie erlaubt, nicht nur viele Solorollen, sondern auch einen Chor zum Einsatz zu bringen«, so Michieletto. In Alexander Raskatov fand er einen idealen Partner. Der 1953 in Moskau, nicht unweit des Roten Platzes und am Tag von Stalins Begräbnis in eine russisch-jüdische Familie hineingeborene Komponist hat bereits mit der Vertonung eines anderen sowjetkritischen literarischen Meisterwerks Aufsehen erregt: A Dog’s Heart (2010/2017) nach Bulgakovs Erzählung Hundeherz, das ebenfalls an der Dutch National Opera uraufgeführt wurde und dann auch in London, Mailand und Lyon zu erleben war.

Regisseur Michieletto hat das Geschehen nicht auf einem Bauernhof, sondern in einem Schlachthof verortet: »Die Figuren halten sich hier auf, um getötet zu werden. Sie sind in Käfige gesperrt und träumen von Freiheit. Ein Tier zu sein bedeutet hier, ein Sklave zu sein, Fleisch zu sein, ein Gegenstand in der Hand des Menschen.« Die Uraufführungsinzenierung Michielettos entstand als Koproduktion mehrerer auftraggebender Häuser. Sie hatte am 4. März 2023 in Amsterdam Premiere; die Wiener Erstaufführung folgt am 28. Februar 2024.

Über die Musik

Raskatov hat mit dem erfahrenen Librettisten und Dramaturgen Ian Burton intensiv zusammengearbeitet. Ihm war es wichtig, Orwells Außenansicht des Sowjetimperiums mit Innensichten des Systems zu verbinden, indem er Originalzitate von Stalin, Trotzki und des Geheimdienstchefs Beria einarbeitete, dabei auch die sexualisierten Gewalttaten des Letzteren miteinbeziehend. Sprachlich drängte Raskatov auf Verknappung und Verdichtung sowie darauf, die Erzählung in möglichst plastische Situationen zu übersetzen. Für seine Vertonung entwickelte er einen »Skalpell-Stil« – wie er selbst es nennt –, der das Geschehen scharf und kontrastreich konturiert. Dabei arbeitet Raskatov auch mit musikalischen Verweisen auf die Geschichte seines Landes. Die Partitur sieht nicht weniger als 21 Solorollen vor, die das volle Spektrum menschlicher Stimmlagen ausschöpfen und von denen jede einzelne ein charakteristisches individuelles Profil erhält.

Hintergrund

»Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.« Noch 1947, im Jahr der Erstveröffentlichung der Fabel Animal Farm, einer Parabel über die Perversion der russischen Revolution unter Stalins Diktatur, erschienen die ersten beiden Übersetzungen in ukrainischer und polnischer Sprache. Erscheinen mussten sie freilich in Westeuropa. Aber auch die Chancen des englischen Originals auf dem westlichen Büchermarkt, der dem Manuskript passiven Widerstand entgegensetzte, waren einige Zeit mehr als fraglich. Wie Orwell im Vorwort zur ukrainischen Ausgabe festhielt, war seine Satire gar nicht primär auf die Sowjetunion bezogen, von der er nur eine durch Zeitschriften und Bücher vermittelte Kenntnis besaß, sondern auf die Illusionen des Westens über das sozialistische Wunderreich im Osten. Diese Illusionen implizierten, dass man die totalitären Gewaltexzesse des Regimes – von den Schauprozessen und Deportationen über die Massenmorde und den Holodomor bis zum Gulag – aktiv zu verdrängen und zu verleugnen suchte. Dass ein »linker« Autor wie Orwell gegen diese unkritische Bewunderung anschrieb, wurde von den sich fortgeschritten wähnenden Kreisen mit Totschweigen und Desinteresse quittiert. Waren es damals geo- und parteipolitische Interessen (die Sowjetunion als Verbündeter im Kampf gegen Hitlerdeutschland bzw. den Kapitalismus), die das Schweigekartell westlicher Gesellschaften zementierten, so sind es in der jüngsten Vergangenheit wirtschaftliche gewesen. Die Aktualität von Orwells Dystopie erweist sich so auch angesichts der seit den Nullerjahren flagranten Re-Stalinisierung der russischen Gesellschaft. Die Grundfrage des Buches bleibt im »postfaktischen« Zeitalter des Populismus freilich auch im Westen auf bedrängende Weise akut: Wie ist es möglich, dass Volksführer sich bei der Durchsetzung rücksichtsloser Macht- und Eigeninteressen einer kämpferischen Rhetorik von Freiheit und Sicherheit bedienen?

Fotocredit © Ruth Walz - Dutch National Opera

Spielstätte und Infos

Spielstätte: Wiener Staatsoper, Großes Haus,
Opernring 2, 1010 Wien

Kategorien: Oper, Generalprobe

Mit: Damiano Michieletto, Thomas Wilhelm


Generalprobe: Animal Farm, Wiener Staatsoper, Großes Haus, Opernring 2, 1010 Wien

Beschreibung

Kurzinhalt

Das Publikum erwartet eine Oper nach Orwells Klassiker der Dystopie über einen scheiternden Befreiungskampf. Auf einem verwahrlosten Bauernhof revoltieren die Tiere gegen ihren tyrannischen Besitzer. Nach einiger Zeit müssen sie sich jedoch unter das Joch eines neuen Führers aus ihren eigenen Reihen beugen.

Über die Regie

Den Wunsch, Animal Farm auf die Opernbühne zu bringen, hat Regisseur Damiano Michieletto lange gehegt: »Die Geschichte ist einfach, eine Art Märchen, das, wenn man es genauer betrachtet, auf vielschichtige Weise wichtige Themen wie Macht, Unterdrückung und Propaganda bearbeitet. Die Geschichte ist grausam, umfasst aber auch komische Elemente. Und sie erlaubt, nicht nur viele Solorollen, sondern auch einen Chor zum Einsatz zu bringen«, so Michieletto. In Alexander Raskatov fand er einen idealen Partner. Der 1953 in Moskau, nicht unweit des Roten Platzes und am Tag von Stalins Begräbnis in eine russisch-jüdische Familie hineingeborene Komponist hat bereits mit der Vertonung eines anderen sowjetkritischen literarischen Meisterwerks Aufsehen erregt: A Dog’s Heart (2010/2017) nach Bulgakovs Erzählung Hundeherz, das ebenfalls an der Dutch National Opera uraufgeführt wurde und dann auch in London, Mailand und Lyon zu erleben war.

Regisseur Michieletto hat das Geschehen nicht auf einem Bauernhof, sondern in einem Schlachthof verortet: »Die Figuren halten sich hier auf, um getötet zu werden. Sie sind in Käfige gesperrt und träumen von Freiheit. Ein Tier zu sein bedeutet hier, ein Sklave zu sein, Fleisch zu sein, ein Gegenstand in der Hand des Menschen.« Die Uraufführungsinzenierung Michielettos entstand als Koproduktion mehrerer auftraggebender Häuser. Sie hatte am 4. März 2023 in Amsterdam Premiere; die Wiener Erstaufführung folgt am 28. Februar 2024.

Über die Musik

Raskatov hat mit dem erfahrenen Librettisten und Dramaturgen Ian Burton intensiv zusammengearbeitet. Ihm war es wichtig, Orwells Außenansicht des Sowjetimperiums mit Innensichten des Systems zu verbinden, indem er Originalzitate von Stalin, Trotzki und des Geheimdienstchefs Beria einarbeitete, dabei auch die sexualisierten Gewalttaten des Letzteren miteinbeziehend. Sprachlich drängte Raskatov auf Verknappung und Verdichtung sowie darauf, die Erzählung in möglichst plastische Situationen zu übersetzen. Für seine Vertonung entwickelte er einen »Skalpell-Stil« – wie er selbst es nennt –, der das Geschehen scharf und kontrastreich konturiert. Dabei arbeitet Raskatov auch mit musikalischen Verweisen auf die Geschichte seines Landes. Die Partitur sieht nicht weniger als 21 Solorollen vor, die das volle Spektrum menschlicher Stimmlagen ausschöpfen und von denen jede einzelne ein charakteristisches individuelles Profil erhält.

Hintergrund

»Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.« Noch 1947, im Jahr der Erstveröffentlichung der Fabel Animal Farm, einer Parabel über die Perversion der russischen Revolution unter Stalins Diktatur, erschienen die ersten beiden Übersetzungen in ukrainischer und polnischer Sprache. Erscheinen mussten sie freilich in Westeuropa. Aber auch die Chancen des englischen Originals auf dem westlichen Büchermarkt, der dem Manuskript passiven Widerstand entgegensetzte, waren einige Zeit mehr als fraglich. Wie Orwell im Vorwort zur ukrainischen Ausgabe festhielt, war seine Satire gar nicht primär auf die Sowjetunion bezogen, von der er nur eine durch Zeitschriften und Bücher vermittelte Kenntnis besaß, sondern auf die Illusionen des Westens über das sozialistische Wunderreich im Osten. Diese Illusionen implizierten, dass man die totalitären Gewaltexzesse des Regimes – von den Schauprozessen und Deportationen über die Massenmorde und den Holodomor bis zum Gulag – aktiv zu verdrängen und zu verleugnen suchte. Dass ein »linker« Autor wie Orwell gegen diese unkritische Bewunderung anschrieb, wurde von den sich fortgeschritten wähnenden Kreisen mit Totschweigen und Desinteresse quittiert. Waren es damals geo- und parteipolitische Interessen (die Sowjetunion als Verbündeter im Kampf gegen Hitlerdeutschland bzw. den Kapitalismus), die das Schweigekartell westlicher Gesellschaften zementierten, so sind es in der jüngsten Vergangenheit wirtschaftliche gewesen. Die Aktualität von Orwells Dystopie erweist sich so auch angesichts der seit den Nullerjahren flagranten Re-Stalinisierung der russischen Gesellschaft. Die Grundfrage des Buches bleibt im »postfaktischen« Zeitalter des Populismus freilich auch im Westen auf bedrängende Weise akut: Wie ist es möglich, dass Volksführer sich bei der Durchsetzung rücksichtsloser Macht- und Eigeninteressen einer kämpferischen Rhetorik von Freiheit und Sicherheit bedienen?

Fotocredit © Ruth Walz - Dutch National Opera

Die nächsten Termine

Aktuell gibt es keine weiteren Termine für dieses Event.
Hier findest du ähnliche Veranstaltungen, die dich interessieren könnten.

Jetzt App öffnen & Tickets buchen App laden & Tickets buchen