„Was möglicherweise wirklich von einigen Dummköpfen als Ehre gedacht gewesen war, empfand ich, je mehr ich darüber nachdachte, als Niedertracht, Enthauptung wäre zu hoch gegriffen, aber Niedertracht empfinde ich doch auch heute noch als die geglückteste Bezeichnung.“
Erst zwanzig Jahre nach Thomas Bernhards Tod erscheint "Meine Preise" aus dem Nachlass: In neun Texten schildert Bernhard seinen Erhalt von Literaturauszeichnungen, ob Literaturpreis Bremen, Wildgans-Preis oder Österreichischer Staatspreis. Eine bitterböse, hochkomische, todtraurige Abrechnung mit dem Literaturbetrieb, mit dem Zeremoniell der Würdigungen, mit Menschen, Städten und dem Zweifel an sich selbst. Zum 91. Geburtstag Thomas Bernhards liest Stefan Suske "Meine Preise" in der Roten Bar.