PROGRAMMBenjamin BrittenSuite on English Folk Tunes (»A Time There Was…«), op.90
Wolfgang Amadeus MozartKlavierkonzert B-Dur, KV 595
Antonín DvořákSymphonie Nr. 7 d-Moll, op. 70
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Benjamin Britten griff in der Suite on English Folk Tunes englische Volkslieder auf und machte daraus fünf kurze, knackige und originelle Stücke. Nach Fanfarenglanz, einer stimmungsvollen Ballade und einem unheimlichen Tanz folgt eine wilde Jagd. Wenn das Englischhorn im Finale das Lied von »Lord Melbourne« singt und behutsam ausklingen lässt, bleibt niemand unberührt. Englands bedeutendster Komponist des 20. Jahrhunderts nahm Mozart, Schubert, Mahler und seinen Landsmann Purcell zum Vorbild, der Tonalität blieb er weitestgehend treu. Wieder einmal hat Britten mit der Suite sein Ziel erreicht, Musik zu komponieren, die den Menschen gefällt und ihr Leben bereichert.
Das gelang auch Wolfgang Amadeus Mozart, der in seinem Klavierkonzert B-Dur KV 595 eine stimmungsvolle Innigkeit zelebriert. Mit wunderschönen Melodien geht es zu Herzen und kommt einer Art kammermusikalischem Werk auf symphonischer Ebene gleich. Die Romanze ist ein fantastisches Wechselspiel zwischen Klavier und Orchester und das gesamte Finale ist geprägt durch das Lied »Komm lieber Mai, und mache … «, das Mozart wenige Tage später unter dem Titel »Sehnsucht nach dem Frühling« notierte. Über dem ganzen Werk scheint eine gelassene Leichtigkeit zu schweben. Der Musikwissenschafter Alfred Einstein erklärte zu Mozarts Klavierkonzerten: »Sie sind die Krönung und der Gipfel seines instrumentalen Schaffens überhaupt.«
Die 7. Symphonie zählt zweifellos zu Antonín Dvořáks größten Erfolgen. Im Auftrag der Londoner Philharmonischen Gesellschaft entstanden, wurde der damals als »Löwe der Musiksaison« in England beliebte böhmische Komponist bei der Uraufführung unter seinem eigenen Dirigat bejubelt. Die leidenschaftlichste seiner neun Symphonien reißt durch expressive und dramatische Kraft sowie intensive Emotionen mit. In diesem Meisterwerk spielt Dvořák mit vielfältigsten Klangfarben, von herb und melancholisch bis tänzerisch und licht. Sein melodischer Einfallsreichtum scheint grenzenlos und dennoch enthält sie »nicht eine einzige überflüssige Note«, wie er anmerkte. Genau am Punkt, denn Dvořák, der im Scherzo folkloristische böhmische Anklänge hören ließ, gelang in der 7. Symphonie eine eigene atemberaubende musikalische Sprache aus dem Geist Beethovens und Brahms’.