Programm
Josef Suk:
Pohádka (Ein Märchen), Suite op. 16
Béla Bartók:
Herzog Blaubarts Burg, Oper in einem Akt (konzertant)
Josef Suk studierte bei Antonín Dvořák, der später auch sein Schwiegervater wurde. 1892 schrieb Suk sein erstes großes Werk, bereits um die Jahrhundertwende galt er als einer der führenden tschechischen Komponisten der Generation nach Dvořák. Von 1893 bis 1933 war Suk außerdem 2. Geiger des Böhmischen Streichquartetts, eines der berühmtesten Streichquartette jener Zeit. 1898 komponierte Suk die Bühnenmusik zu Radúz und Mahulena, einem slowakischen Märchen, von Julius Zeyer für die Bühne adaptiert. Diese Produktion wurde ein großer Erfolg und Suk bearbeitete Teile daraus zur Suite Pohádka (Ein Märchen). »Die Komposition Märchen gibt Suk Gelegenheit, sich in seiner Verträumt- und Versonnenheit ganz auszutoben«, ist in einer Zeitung zu lesen.
Bereits 1905 begann Bela Bartók mit der systematischen Sammlung von Volksliedern. Sein Geburtsort Nagyszentmiklós lag und liegt in einem Gebiet, auf dem sich verschiedene Nationen begegneten: Ungarn, Rumänen, Juden und Deutsche lebten lange Zeit friedlich nebeneinander und miteinander. So lernte Bartók schon in seiner Kindheit viele verschiedene Lieder und Tänze kennen, die er akribisch wissenschaftlich erschloss. Als Komponist feierte er seinen Durchbruch mit seiner einzigen Oper Herzog Blaubarts Burg, die im Mai 1918, noch während des Ersten Weltkriegs, in Budapest uraufgeführt wurde.