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Spielstätte: Tiroler Landestheater - Festwochen Alte Musik,
Rennweg 2, 6020 Innsbruck
Mit: Owen Willetts, Alasdair Kent, Rocío Pérez, Christophe Rousset, Nicola Raab
Tommaso Traetta: «Ifigenia in Tauride» (Oper in 3 Akten)
Libretto: Marco Coltellini
Uraufführung: Wien, 1763
Aufführung in deutscher und italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Tommaso Traetta gilt, gemeinsam mit Niccolò Jommelli, als einer der bedeutendsten Repräsentanten der Spätzeit der Neapolitanischen Schule. Obwohl er bei seinem Tod 1779 zu den renommiertesten Opernkomponisten seiner Zeit zählte, ist sein Œuvre heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Dabei war er für die Reformbestrebungen der 1760er- und 70erJahre ähnlich bedeutend wie Christoph Willibald Gluck, dessen bühnendramatisches Schaffen heutzutage mit dem Übergang von der Opera seria zum musikalischen Drama assoziiert wird. Bereits ein Jahr nachdem Gluck mit «Orfeo ed Euridice» seine erste Reformoper zur Uraufführung gebracht hatte, präsentierte Traetta am 4. Oktober 1763 im Theater der kaiserlichen Sommerresidenz Schönbrunn seine auf ein Libretto von Marco Coltellini komponierte «Ifigenia in Tauride». Es ist ein Werk, das sich im ausgehenden 18. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute.
Tommaso Traettas Musik zu «Ifigenia in Tauride» ist von besonderer Güte und reicht von Pilades brillanter Eröffnungsarie «Stelle irate, il caro amico», bis hin zu Ifigenias kantablem «So, che pietà de’ miseri», worin sogar eine gewisse elegante Fröhlichkeit mitschwingen darf. In der Oper sind Elemente des französischen Musiktheaters – eines der Merkmale besagter Opernreform – zu finden. So z. B. die Schlafszene von Oreste, in der er von den Furien gequält wird («Dormi, Oreste») bzw. überhaupt die ausgeprägte Präsenz des Chors in verschiedenen Formen. Dennoch hat «Ifigenia in Tauride» auch viel mit der Tradition der italienischen Opera seria gemein: So gibt es etwa mehrere Rachearien bzw. «arie di furia» und ein Abgangsduett, wie es typischerweise dem Hauptpaar der Liebenden vorbehalten ist («Il mio destin non piangere»). Hier jedoch wird dieses – in Ermangelung eines ebensolchen – von Ifigenia und Dori gegeben.
Für die musikalische Umsetzung des zweiten Teils unserer Opern-Fortsetzungsgeschichte konnte Christophe Rousset und sein Ensemble Les Talens Lyriques gewonnen werden, die seit ihrer Gesamteinspielung von Traettas «Antigona» (L’Oiseau-Lyre, 2000) als Advokaten dieses unbedingt wiederentdeckungswerten großen Komponisten gelten. In die Rolle der Ifigenia schlüpft hier die spanische Sopranistin Rocío Pérez, die erst kürzlich mit Roussets «lyrischen Talenten» in Cimarosas «L’Olimpiade» im Theater an der Wien zu erleben war. Den Oreste gibt der britische Counter Owen Willetts, während die düstere Gestalt des Toante durch den australischen Tenor Alasdair Kent verkörpert wird. Hinzu kommen die Sopranistinnen Karolina Bengtsson als Dori und Suzanne Jerosme (zuletzt bei den Festwochen 2023 in Traettas «Oratorium Rex Salomon ») als deren Geliebter Pilade. Die Inszenierung obliegt der vielgefragten deutschen Regisseurin Nicola Raab.
Spielstätte: Tiroler Landestheater - Festwochen Alte Musik,
Rennweg 2, 6020 Innsbruck
Mit: Owen Willetts, Alasdair Kent, Rocío Pérez, Christophe Rousset, Nicola Raab
Tommaso Traetta: «Ifigenia in Tauride» (Oper in 3 Akten)
Libretto: Marco Coltellini
Uraufführung: Wien, 1763
Aufführung in deutscher und italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Tommaso Traetta gilt, gemeinsam mit Niccolò Jommelli, als einer der bedeutendsten Repräsentanten der Spätzeit der Neapolitanischen Schule. Obwohl er bei seinem Tod 1779 zu den renommiertesten Opernkomponisten seiner Zeit zählte, ist sein Œuvre heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Dabei war er für die Reformbestrebungen der 1760er- und 70erJahre ähnlich bedeutend wie Christoph Willibald Gluck, dessen bühnendramatisches Schaffen heutzutage mit dem Übergang von der Opera seria zum musikalischen Drama assoziiert wird. Bereits ein Jahr nachdem Gluck mit «Orfeo ed Euridice» seine erste Reformoper zur Uraufführung gebracht hatte, präsentierte Traetta am 4. Oktober 1763 im Theater der kaiserlichen Sommerresidenz Schönbrunn seine auf ein Libretto von Marco Coltellini komponierte «Ifigenia in Tauride». Es ist ein Werk, das sich im ausgehenden 18. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute.
Tommaso Traettas Musik zu «Ifigenia in Tauride» ist von besonderer Güte und reicht von Pilades brillanter Eröffnungsarie «Stelle irate, il caro amico», bis hin zu Ifigenias kantablem «So, che pietà de’ miseri», worin sogar eine gewisse elegante Fröhlichkeit mitschwingen darf. In der Oper sind Elemente des französischen Musiktheaters – eines der Merkmale besagter Opernreform – zu finden. So z. B. die Schlafszene von Oreste, in der er von den Furien gequält wird («Dormi, Oreste») bzw. überhaupt die ausgeprägte Präsenz des Chors in verschiedenen Formen. Dennoch hat «Ifigenia in Tauride» auch viel mit der Tradition der italienischen Opera seria gemein: So gibt es etwa mehrere Rachearien bzw. «arie di furia» und ein Abgangsduett, wie es typischerweise dem Hauptpaar der Liebenden vorbehalten ist («Il mio destin non piangere»). Hier jedoch wird dieses – in Ermangelung eines ebensolchen – von Ifigenia und Dori gegeben.
Für die musikalische Umsetzung des zweiten Teils unserer Opern-Fortsetzungsgeschichte konnte Christophe Rousset und sein Ensemble Les Talens Lyriques gewonnen werden, die seit ihrer Gesamteinspielung von Traettas «Antigona» (L’Oiseau-Lyre, 2000) als Advokaten dieses unbedingt wiederentdeckungswerten großen Komponisten gelten. In die Rolle der Ifigenia schlüpft hier die spanische Sopranistin Rocío Pérez, die erst kürzlich mit Roussets «lyrischen Talenten» in Cimarosas «L’Olimpiade» im Theater an der Wien zu erleben war. Den Oreste gibt der britische Counter Owen Willetts, während die düstere Gestalt des Toante durch den australischen Tenor Alasdair Kent verkörpert wird. Hinzu kommen die Sopranistinnen Karolina Bengtsson als Dori und Suzanne Jerosme (zuletzt bei den Festwochen 2023 in Traettas «Oratorium Rex Salomon ») als deren Geliebter Pilade. Die Inszenierung obliegt der vielgefragten deutschen Regisseurin Nicola Raab.
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