Musik war – wie Literatur, bildende Kunst und nicht selten der politische wie philosophische Diskurs – ein bedeutender Bestandteil in den nur halböffentlichen Salons der gehobenen Gesellschaft ab dem 17. Jahrhundert. Und dies, obwohl die Musikpflege zu einem Großteil Angelegenheit der Kirche oder geistlicher wie weltlicher Herrscher*innen war und sich im sakralen oder öffentlichen Raum, auf der Theater- oder Konzertbühne abspielte.
Nicht selten wurden die Salons von den Damen des Hauses geführt, die über umfassende Bildung verfügten. Eine der berühmtesten dieser Salonnièren ihrer Zeit war die Cembalistin, Mäzenin und Musiksammlerin Sara Levy (1761–1854), Tochter des Berliner Bankiers Daniel Itzig und seiner Frau Miriam, sowie Großtante von Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy.
In genau diesen Salon von Sara Levy entführt uns die Akademie für Alte Musik Berlin – die sich ihren Namen genau wegen der zunächst als «Akademien» bezeichneten «musikalischen Salons» im Berlin des 18. Jahrhunderts gab. Die vokalsolistischen Partien des Programms übernimmt Jiayu Jin, Preisträgerin des 15. Cesti-Wettbewerbs 2024.