Jener, welcher das Schwert aus dem Stein zieht, soll einst König werden. Artus , der sagenumwobene Herrscher erfüllt die Prophezeiung und besteigt den Thron, an seiner Seite stehen der weise Zauberer Merlin und sein jähzorniger Ziehbruder Kaye. Das Volk liebt den jungen König, die Ehe mit Guinevere wird aus Liebe, nicht aus politischem Kalkül geschlossen. Artus scheint unbesiegbar.
Doch dann sind die glorreichen Zeiten vorbei, das Königreich Logris ist gezeichnet von Krieg und Hunger. Das stets unzufriedene Volk schmettert Artus seinen Unwillen entgegen, den seine Rolle als makellose Herrscherfigur immer mehr überfordert. Über seinem Haupt schwebt die ständige Bedrohung durch einen gesichtslosen Feind: Mordred, dessen Name jeder kennt, dessen Herkunft jedoch ein Rätsel bleibt, trachtet Artus nach dem Leben. Nur eines scheint sicher zu sein, dass Artus‘ Schwester Morgan ein Geheimnis hütet, das ihren Bruder zerstören könnte.
Jérôme Junods Interpretation der Artussage widmet sich den letzten Jahren eines desillusionierten Helden, dem die Kontrolle über sein Reich und sein Leben zunehmend entgleitet und der sich selbst in seiner Einsamkeit zu verlieren droht. Dahinter steht die allgemein gültige Auseinandersetzung von Macht und Ohnmacht.
Jérôme Junod
Jérôme Junod ist Regisseur, Autor und Dramaturg. Geboren in der Schweiz, absolvierte er ein Regiestudium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Seitdem verfasst er eigene Stücke und übersetzt Texte aus dem Französischen. Am Schauspielhaus Salzburg gab er sein Autorendebut 2016 mit „Hieronymus Bosch“ in einer Kooperation mit dem Théâtre National du Luxembourg. 2020 führte er am Schauspielhaus Salzburg bei Stefan Vögels Komödie „Die Niere“ Regie.