Eine Geschichte von Aufbruch und Emanzipation, vom Losreißen von der Familie und Auflehnen gegen die alten Strukturen.
Die „Argo“ ist das Schiff, auf dem Jason mit seinen Gefährt*innen, Milo und Atalante, nach Kolchis reist, um das legendäre goldene Vlies als Symbol der Macht nach Hause zu holen. Nur wenn er den unmöglich scheinenden Auftrag erfüllt, kann er die Herrschaft antreten.
In Kolchis trifft er auf Medea, die mit ihrer Familie und ihrer Heimat abgeschlossen hat. Ihr Vater, Aietes, hat ihr Vertrauen missbraucht und mit ihren Fähigkeiten das goldene Vlies an sich gerissen. In Jason erkennt Medea die Chance ihres Ausbruchs. Sie verliebt sich in den Griechen, verhilft ihm zum Vlies und sie fliehen gemeinsam. Für ihren Bruder Absyrtus ist die Flucht nicht möglich. Sein hoffnungsloser Kampf um Anerkennung und Unabhängigkeit drängt ihn an den Rand, wo er keinen mehr Ausweg sieht.
Die Legende vom goldenen Vlies gehört zu den bekanntesten europäischen Mythen. Grillparzer hat mit der gleichnamigen Trilogie einen der wichtigsten Texte der österreichischen Klassik geschaffen. Im ersten Teil, „Der Gastfreund“, gelangte das Vlies durch den Mord an Phryxus in die Hände des Königs Aietes.
Franz Grillparzer (1791–1872) gehört zu den wichtigsten österreichischen Autoren. Nach seinem Jurastudium wandte er sich der Dramatik zu. Sein Werk zeichnet sich durch große Vielfalt aus, neben Elementen der antiken Literatur stehen Verweise auf die Weimarer Klassik ebenso wie das Wiener Volkstheater. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Das goldene Vlies“ sowie „Ein treuer Diener seines Herrn“.
Nuran David Calis ist Theater- und Filmregisseur sowie Drehbuchautor und Dramatiker. Er hat sich sowohl im Bereich von Klassikerinszenierungen als auch mit dokumentarischen Theaterformaten mit politischen Schwerpunkten einen Namen gemacht. Am Landestheater realisierte er in der Spielzeit 2020/2021 das vielbeachtete Nestroynominierte Projekt #ERSTHELFER #FIRSTAID.