Programm
Johannes Brahms:
Symphonie Nr. 1, c-Moll, op. 68
Symphonie Nr. 2, D-Dur, op. 73
Johannes Brahms hat nur vier Symphonien geschrieben. Doch diese Werke ergeben einen der bedeutendsten Zyklen in der Geschichte dieser klassischen Form, um die der Komponist lange gerungen hat. Er fühlte den Schatten Beethovens und kämpfte lange darum, sich davon zu befreien. Ja, er ging noch weiter zurück, was große Vorbilder betraf: „Eine Symphonie ist seit Haydn kein bloßer Spaß mehr, sondern eine Angelegenheit auf Leben und Tod,“ schrieb er. Mit seiner monumentalen „Ersten“ hat er sein eigenes Profil gefunden, obwohl sie als „Zehnte von Beethoven“ bezeichnet wurde. Doch der typische „Brahms-Klang“ ist trotz aller Anverwandlungen unüberhörbar. Brahms schuf Panoramen absoluter Musik, in denen sich Tradition und Fortschritt die Hand reichen. Er war ein Genie der Variation, doch im Grunde Romantiker, also kommen tönende Poesie und die Spiegelungen der erlebten Natur nicht zu kurz dabei. Dies zeichnet besonders die pastorale „Zweite“ aus. Die Wiener Symphoniker haben die Musik des Wahlwieners im Blut. Es wird spannend, wie ihr Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada, auf seine Art auch ein Wahlwiener, oft Gehörtes mit neuen Facetten versehen wird. Ein Fest unter dem Motto „Lieben Sie Brahms?“ steht bevor.
Einführungsvortrag: 18.45 Uhr, Fördererlounge