In späteren Jahren war Ludwig van Beethoven der enorme Erfolg seines großen Septetts op. 20 ein bisschen peinlich. Hatte er sich damals, 1799, als noch junger Komponist in Wien, allzu sehr vom Zeitgeschmack verführen lassen? Wie dem auch sei: Für das „Sr. Majestät der Kaiserinn allerunterthänigst zugeeignete … Septett auf 4 Saiten- und 3 Blas-Instrumenten“, stand im Alten Burgtheater die Creme der in Wien ansässigen Solisten zur Verfügung – und mit gutem Grunde bei diesem zwar höchst vergnüglichen, spieltechnisch aber enorm anspruchsvollen Werk. Dem entsprechend tritt auch bei Herbstgold eine fulminante internationale Besetzung an, mit Julian Rachlin an der Spitze. Das kommt auch dem 2000 uraufgeführten Sextett von Krzysztof Penderecki zugute, das sich in die große Kammermusiktradition einreiht: „Ich bin doch ein slawischer Komponist“, merkte Penderecki damals an, „dem es um die Übermittlung des eigenen Gefühls, des Ausdrucks geht; die Claritas in der Konstruktion ist sehr wichtig, aber ich habe keine Angst vor der persönlichen Note.“
Programm
Krzysztof Penderecki
Sextett für Klarinette, Horn, Violine, Viola, Violoncello und Klavier, WV 3734
Ludwig van Beethoven
Septett Es-Dur, op. 20