Programm:
Gustav Mahler
Symphonie Nr. 9 D-Dur
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1897 wurde Gustav Mahler zum Direktor der Wiener Hofoper berufen, damit verwirklichte sich sein sehnlichster Wunsch. Intrigen und Anfeindungen ließen nicht lange auf sich warten, umso mehr, als Mahler sofort mit Feuereifer eine grundlegende Erneuerung der Hofoper einleitete. Die Sommermonate nutzte Mahler zum Komponieren, er zog sich an den Wörthersee, nach Südtirol oder ins Salzkammergut zurück, um dort in der ländlichen Ruhe und Stille seinen schöpferischen Kräften freien Lauf zu lassen – die »Komponierhäusln« an diesen Orten zeugen noch heute von der Abgeschiedenheit des Komponisten. 1909 verbrachte er den Sommer in Toblach / Südtirol und komponierte hier seine 9. Symphonie – ein Werk, vor dem er, mit einer Portion Aberglauben gemischt, großen Respekt hatte, waren doch alle großen Komponisten nach Vollendung ihrer 9. Symphonie gestorben. Und Mahler empfand dieses Werk auch als Abschied, wie er an seinen Freund, den Dirigenten Willem Mengelberg schrieb: »Abschied von allen, die Er liebte, und von der Welt! Und von seiner Kunst, seinem Leben, seiner Musik.«
Die Uraufführung erlebte Gustav Mahler nicht mehr. Sie fand am 26. Juni 1912 unter der Leitung von Bruno Walter in Wien statt. Tags darauf berichtete der große Kritiker Julius Korngold in der »Neuen Freien Presse« mit leicht sarkastischem Unterton: »Heute erklang die erste und einzige Novität der Festwoche. Man spielt und feiert nur tote Meister. Um mit einer Novität anzukommen, mußte ein Komponist frisch gestorben sein. Mahler hat dieses Los getroffen; reich wächst der Lorbeer über seinem frühen Grabe.«
Copyright Bilder:
Harald Gfader, 2020