Einführungsgespräch um 19.00 Uhr
Werke von Tarquinio Merula, Giovanni Legrenzi, Tomaso Albinoni & Antonio Vivaldi
Antonio Vivaldis eigentliches Instrument war die Violine. Auf ihr war der langjährige Maestro de’ concerti am Ospedale della Pietà zu Venedig wahrlich virtuos, ja geradezu ein Teufelsgeiger «avant la lettre». Allerdings komponierte «il prete rosso», der rothaarige Priester, wie er des Öfteren genannt wurde, gleichsam gekonnt für den flauto dolce, hierzulande besser bekannt als die Blockflöte.
Unter den zahlreichen Aufnahmen von Vivaldis «Concerti per flauto» strahlen diejenigen von Giovanni Antonini und seines famosen Mailänder Ensembles Il Giardino Armonico in besonderer Weise hervor. Sie gehören zu den Pionieren des Spiels dieser lebendigen, finessenreichen Musik auf historischen Instrumenten. Eine ganze Palette an Möglichkeiten den «flauto», wie auch seinen kleinen Bruder, den sog. «flautino» zu präsentieren, werden hier in Szene gesetzt und dabei alle Register italienischer Musizierkunst gezogen. Teils gibt es programmatische Titel wie «La tempesta di mare», zum anderen wird der Gesang des Distelfinks beschworen. Auch an Virtuosität wird nicht gespart, so etwa im dunkel gefärbten c-Moll-Konzert. «Il giardino» setzt dieses immer wieder gern gehörte Repertoire in einen spannenden Kontext mit Werken von Tomaso Albinoni und Giovanni Legrenzi, der – im Gegensatz zu Vivaldi – gleich an mehreren venezianischen Waisenhäusern tätig war. Erleben Sie eine in der Sonne funkelnde, mitunter auch von Stürmen heimgesuchte, Lagune des venezianischen Barocks. Glanz und Lebensfreude, aber auch Stille und Melancholie wohnen dieser Musik inne.