ProgrammSergeij ProkofjewRomeo und Julia, Suite für Orchester aus dem Ballett op. 64
(Auswahl: Alevtina Ioffe)
Franz LisztTotentanz, Phantasie für Klavier und Orchester S. 126
Frédéric ChopinAndante spianato et Grande Polonaise brillante für Klavier und Orchester op. 22
Béla BartókDer wunderbare Mandarin, Suite für Orchester op. 19 Sz 73
Zum entspannten Zurücklehnen ist es nur bedingt geeignet, das Programm mit dem uns die Ungarische Nationalphilharmonie und Alevtina Ioffe, eine der spannendsten Dirigentinnen ihrer Generation, beehren – wird doch darin gekämpft, gemordet und ein veritabler Totentanz vollführt. Dabei beginnt alles so beschaulich, mit einem Volkstanz, einer frühmorgendlichen Szene, die das vom Schlaf erwachende Verona schildert, einem Madrigal, in dem Romeo Julia seine Liebe gesteht und einem Ball im Hause Capulet, bei dem schließlich die Masken fallen und der junge Montague dem Widersacher Tybalt den Todesstoß versetzt!
Die in der Mitte des Konzerts angesiedelten klaviersolistischen Werke gehen von jenem Höchstmaß an Spannung aus, in das uns zuvor die Suite aus Prokofjews Ballett „Romeo und Julia“ entlassen hat. Worauf ein schlichtes Andante mit darauffolgender Grande Polonaise brillante zwischenzeitlich in Richtung einer emotional beruhigten Sphäre geleitet. Alexander Malofeev, vom „Corriere della Sera“ als „jüngstes Phänomen der russischen Klavierschule“ gefeiert, wird das Seine dazu betragen – bevor mit Bartóks „Wunderbarem Mandarin“ und allerlei
„schrecklichem Lärm, Geklirre, Gepolter und Getute“, so der Komponist einst persönlich über sein skandalträchtiges Werk, der musikalische Showdown auf ein Neues beginnt. Ein Konzert so spannend wie ein Krimi!
Einführungsgespräch 18.45 Uhr