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Spielstätte: WUK,
Währinger Straße 59, A-1090 Wien
Mit: Matthias Gruber, Dominik Grünbühel, Valentin Kugler, Stefanie Prenn, Martina Raab, Monika Robescu, Selina Ströbele, Alice Voith, Fani Vovoni, Kristian Wachinger
„Die Affenoper“ von Elias Canetti ist ein unveröffentlichter Text, den der spätere Literaturnobelpreisträger Canetti im Jahr 1950 verfasst hat. Ursprünglich als Opernlibretto konzipiert, konnte der Prozess um die musikalische Form und Realisierung zu Canettis Lebzeiten nicht abgeschlossen werden. Mit Erlaubnis von Johanna Canetti unter Federführung von Kristian Wachinger (Canetti Stiftung in Zürich) stellen die ersten Absolvent_innen des Universitätslehrgangs Angewandte Dramaturgie der mdw Wien nun ihre Auseinandersetzung mit dem Werk als Performance Lecture vor.
Ausgehend von Canettis Auseinandersetzung mit der Entwicklung und Mobilisierung von Gruppen, mit den Mechanismen der Propaganda und der daraus resultierenden Massenhysterie, wie in seinem Standardwerk „Masse und Macht“ (1960) eindrucksvoll beschrieben, thematisiert auch „Die Affenoper“ Aufstieg und Fall eines faschistischen Regimes.
Ein dressierter Zirkusaffe verlässt mit zwei gestohlenen Geldkoffern seinen Arbeitsplatz. Als Mensch verkleidet, aber stumm verteilt er das Geld an die Menschen, die ihm begegnen, und schon ist ein neuer Messias geboren. Sofort findet sich ein Sekretär, der die Dinge beflissen in die Hand nimmt, eine liebende Freundin, die nur seine gute Seele sieht, Eltern, die den geliebten Sohn nach Jahren endlich wieder in die Arme schließen wollen, aber auch Präsidenten, Ärzte und Hoteliers, die schon lange wissen, dass Frauen an den Herd gehören und Fremde nicht ins Land. Und immer wieder jubelt das Volk – bis die Maske fällt: des Kaisers neue Kleider...
Die Sehnsucht nach dem starken Führer, die Heilserwartung die durch ihn ausgelöst wird, aber auch die Blindheit derer, die ihm folgen, das Nicht-sehen-wollen, -können und -dürfen, die Rolle der Mitläufer_innen, der Profiteur_innen und der Trittbrettfahrer_innen, all das findet sich in Canettis dramatischer Studie zu Populismus, Mob und Kapital wieder. Siebzig Jahre nach seiner Entstehung scheint die Zeit reif, diesen bestürzend aktuellen Text auf die Bühne zu bringen.
Die Beteiligten:
Dramaturg_innen sind Beobachter_innen und Vermittler_innen in Musik und darstellender Kunst. Sie konfrontieren sich und andere mit der Arbeit an der kollektiven Ästhetik und den Inhalten in Musik und in den darstellenden Künsten. Der Universitätslehrgang für angewandte Dramaturgie unterstützt die Studierenden in ihren Ideen- und Projektentwicklungen und deren Umsetzung in der gegenwärtigen künstlerischen dramaturgischen Praxis, in allen Bereichen der Musik und der darstellenden Künste: Konzert, Musiktheater, Schauspiel, Performance, Tanz und hybriden Kunstformen.
Spielstätte: WUK,
Währinger Straße 59, A-1090 Wien
Mit: Matthias Gruber, Dominik Grünbühel, Valentin Kugler, Stefanie Prenn, Martina Raab, Monika Robescu, Selina Ströbele, Alice Voith, Fani Vovoni, Kristian Wachinger
„Die Affenoper“ von Elias Canetti ist ein unveröffentlichter Text, den der spätere Literaturnobelpreisträger Canetti im Jahr 1950 verfasst hat. Ursprünglich als Opernlibretto konzipiert, konnte der Prozess um die musikalische Form und Realisierung zu Canettis Lebzeiten nicht abgeschlossen werden. Mit Erlaubnis von Johanna Canetti unter Federführung von Kristian Wachinger (Canetti Stiftung in Zürich) stellen die ersten Absolvent_innen des Universitätslehrgangs Angewandte Dramaturgie der mdw Wien nun ihre Auseinandersetzung mit dem Werk als Performance Lecture vor.
Ausgehend von Canettis Auseinandersetzung mit der Entwicklung und Mobilisierung von Gruppen, mit den Mechanismen der Propaganda und der daraus resultierenden Massenhysterie, wie in seinem Standardwerk „Masse und Macht“ (1960) eindrucksvoll beschrieben, thematisiert auch „Die Affenoper“ Aufstieg und Fall eines faschistischen Regimes.
Ein dressierter Zirkusaffe verlässt mit zwei gestohlenen Geldkoffern seinen Arbeitsplatz. Als Mensch verkleidet, aber stumm verteilt er das Geld an die Menschen, die ihm begegnen, und schon ist ein neuer Messias geboren. Sofort findet sich ein Sekretär, der die Dinge beflissen in die Hand nimmt, eine liebende Freundin, die nur seine gute Seele sieht, Eltern, die den geliebten Sohn nach Jahren endlich wieder in die Arme schließen wollen, aber auch Präsidenten, Ärzte und Hoteliers, die schon lange wissen, dass Frauen an den Herd gehören und Fremde nicht ins Land. Und immer wieder jubelt das Volk – bis die Maske fällt: des Kaisers neue Kleider...
Die Sehnsucht nach dem starken Führer, die Heilserwartung die durch ihn ausgelöst wird, aber auch die Blindheit derer, die ihm folgen, das Nicht-sehen-wollen, -können und -dürfen, die Rolle der Mitläufer_innen, der Profiteur_innen und der Trittbrettfahrer_innen, all das findet sich in Canettis dramatischer Studie zu Populismus, Mob und Kapital wieder. Siebzig Jahre nach seiner Entstehung scheint die Zeit reif, diesen bestürzend aktuellen Text auf die Bühne zu bringen.
Die Beteiligten:
Dramaturg_innen sind Beobachter_innen und Vermittler_innen in Musik und darstellender Kunst. Sie konfrontieren sich und andere mit der Arbeit an der kollektiven Ästhetik und den Inhalten in Musik und in den darstellenden Künsten. Der Universitätslehrgang für angewandte Dramaturgie unterstützt die Studierenden in ihren Ideen- und Projektentwicklungen und deren Umsetzung in der gegenwärtigen künstlerischen dramaturgischen Praxis, in allen Bereichen der Musik und der darstellenden Künste: Konzert, Musiktheater, Schauspiel, Performance, Tanz und hybriden Kunstformen.
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