Spielstätte: Wiener Staatsoper, Großes Haus,
Opernring 2, 1010 Wien
Mit: Philippe Jordan, Cyril Teste, Gerhard Siegel, Michaela Schuster, Malin Byström
Kurzinhalt
In dem elektrisierenden und faszinierenden Werk lässt Strauss die Sexualität einer jungen Prinzessin gegen die asketische Glaubenswahrheit eines Propheten prallen. Als der von Salome begehrte Jochanaan die junge Prinzessin zurückweist, setzt sie bei ihrem Stiefvater König Herodes seine Enthauptung durch.
Musik
Wie ein Fieberwahn glüht der hundertminütige Einakter, mutig sprengte der Komponist gleichermaßen Klang- und Moralvorstellungen seiner Zeit. Bis heute bannt die Musik durch ihre enorme Bildhaftigkeit, hochgepeitschte Emotionalität und scharfe, bisweilen grelle Figurenzeichnung. Strauss porträtiert mit einer ungeheuren Orchestrationskunst nicht nur die dekadent-schwüle Atmosphäre des königlichen Hofes, die Salomes Kindheit auf dem Gewissen hat, sondern zeigt überdies auf bannende Weise eine differenzierte Auffächerung des äußeren und innerpsychologischen Geschehens.
Regie
In seiner Salome-Regie möchte Cyril Teste die Energie und den Herzschlag Salomes erlebbar machen, ihre Traumata vergegenwärtigen und ganz grundsätzlich die Familiengeschichte einer mächtigen Dynastie erzählen, deren innere Mechanismen das hervorrufen müssen, was am Ende steht: Zerstörung.
Anlässlich von Richard Strauss’ Salome ließ sich Siegfried Wagner, der Sohn des Komponisten Richard Wagner, wie folgt vernehmen: »Seit wann ist Kunst identisch mit Schmutz? [...] die Halbwelt bleibe doch gefälligst unter sich, und man wage es doch nicht, auf einen anständigen Tisch Gerichte zu bringen, die von Bakterien wimmeln, Gift allerschlimmster Art.« Er stand damit nicht allein: Gustav Mahler, der den Geniestreich der Partitur erkannte, scheiterte in seiner Bemühung, das Werk im Anschluss an die Dresdner Uraufführung 1905 an der von ihm geleiteten Wiener Hofoper zu inszenieren: »Die Darstellung von Vorgängen, die in das Gebiet der Sexualpathologie gehören, eignet sich nicht für unsere Hofbühne«, lautete der abschließende Befund des Zensors. Die aufsehenerregende österreichische Erstaufführung fand unter der musikalischen Leitung des Komponisten 1906 im Opernhaus Graz statt, die Wiener Erstaufführung erfolgte 1907 im Rahmen eines Gastspiels aus Breslau im heutigen Volkstheater, erst 1918 zog die Hofoper nach.
Spielstätte: Wiener Staatsoper, Großes Haus,
Opernring 2, 1010 Wien
Mit: Philippe Jordan, Cyril Teste, Gerhard Siegel, Michaela Schuster, Malin Byström
Kurzinhalt
In dem elektrisierenden und faszinierenden Werk lässt Strauss die Sexualität einer jungen Prinzessin gegen die asketische Glaubenswahrheit eines Propheten prallen. Als der von Salome begehrte Jochanaan die junge Prinzessin zurückweist, setzt sie bei ihrem Stiefvater König Herodes seine Enthauptung durch.
Musik
Wie ein Fieberwahn glüht der hundertminütige Einakter, mutig sprengte der Komponist gleichermaßen Klang- und Moralvorstellungen seiner Zeit. Bis heute bannt die Musik durch ihre enorme Bildhaftigkeit, hochgepeitschte Emotionalität und scharfe, bisweilen grelle Figurenzeichnung. Strauss porträtiert mit einer ungeheuren Orchestrationskunst nicht nur die dekadent-schwüle Atmosphäre des königlichen Hofes, die Salomes Kindheit auf dem Gewissen hat, sondern zeigt überdies auf bannende Weise eine differenzierte Auffächerung des äußeren und innerpsychologischen Geschehens.
Regie
In seiner Salome-Regie möchte Cyril Teste die Energie und den Herzschlag Salomes erlebbar machen, ihre Traumata vergegenwärtigen und ganz grundsätzlich die Familiengeschichte einer mächtigen Dynastie erzählen, deren innere Mechanismen das hervorrufen müssen, was am Ende steht: Zerstörung.
Anlässlich von Richard Strauss’ Salome ließ sich Siegfried Wagner, der Sohn des Komponisten Richard Wagner, wie folgt vernehmen: »Seit wann ist Kunst identisch mit Schmutz? [...] die Halbwelt bleibe doch gefälligst unter sich, und man wage es doch nicht, auf einen anständigen Tisch Gerichte zu bringen, die von Bakterien wimmeln, Gift allerschlimmster Art.« Er stand damit nicht allein: Gustav Mahler, der den Geniestreich der Partitur erkannte, scheiterte in seiner Bemühung, das Werk im Anschluss an die Dresdner Uraufführung 1905 an der von ihm geleiteten Wiener Hofoper zu inszenieren: »Die Darstellung von Vorgängen, die in das Gebiet der Sexualpathologie gehören, eignet sich nicht für unsere Hofbühne«, lautete der abschließende Befund des Zensors. Die aufsehenerregende österreichische Erstaufführung fand unter der musikalischen Leitung des Komponisten 1906 im Opernhaus Graz statt, die Wiener Erstaufführung erfolgte 1907 im Rahmen eines Gastspiels aus Breslau im heutigen Volkstheater, erst 1918 zog die Hofoper nach.
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