Am 7. Oktober 2023 wachte der israelische Soziologe Natan Sznaider in einer anderen Welt auf. Entsetzt und verzweifelt waren unzureichende Worte, um das Massaker der Hamas zu fassen. Aus der Ferne erkannte der Kölner Schriftsteller Navid Kermani den Schrecken wieder, der in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits über so viele Völker im Nahen Osten gekommen war. Die beiden Freunde erinnerten sich eines leidenschaftlichen Mailwechsels, den sie 2002 nach ihrer ersten Begegnung in Haifa geführt hatten. Dasselbe gespenstische Gefühl beschlich sie, weil sich alle Befürchtungen bewahrheitet hatten. 21 Jahre später hilft ihre Korrespondenz, die Gegenwart im Nahen Osten zu verstehen.
Im Herbst 2024 jähren sich die Terroranschläge, die den Gaza-Krieg ausgelöst haben, zum ersten Mal. Anlässlich dieses Tages lesen wir in der Roten Bar den Briefwechsel von Kermani und Sznaider. Wie spricht man über den Nahostkonflikt?
„Was zählt, ist, dass noch debattiert und gestritten wird – Ein Buch der Stunde.“ (WDR 5)