Im Herbst 2015 entwickelten Yael Ronen und Ensemble die Komödie , die privates Chaos mit der historischen Situation nach dem langen Sommer der Migration verknüpfte und mit dem Nestroy-Autorenpreis als Bestes Stück ausgezeichnet wurde. In the autumn of 2015, Yael Ronen and her ensemble developed the comedy “Lost and Found”, which linked the private chaos of the characters on stage with the historic situation after the long summer of migration. The play was awarded the Austrian Nestroy Prize in the category Best Play – Author’s Prize.
Mehr als zwei Jahre später kommen die Akteur/innen wieder zusammen und setzen dort an, wo sie beim letzten Mal auseinander gegangen sind: Es gibt ein Wiedersehen mit den Geschwistern Maryam und Elias. Gemeinsam mit ihrem beweglichen Familiengefüge haben sich in der Wohnung ihres verstorbenen Vaters gut eingerichtet. Den Kindern geht es gut, neue Liebesbeziehungen sind entstanden. Österreich rückt nach rechts und der Cousin Yousef bekommt einen negativen Asylbescheid. Nach zwei Jahren des Zusammenwachsens bricht die Wirklichkeit erneut ins Wohnzimmer ein, und die Vollintegrierten nehmen die Herausforderung gemeinsam an.
Regisseurin Yael Ronen, „die lustigste Frau im deutschsprachigen Theater“ ( „Spiegel Online“) wurde bereits vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erhielt sie 2017 den Preis des Internationalen Theaterinstituts im Rahmen des Festivals Theater der Welt sowie den Europe Prize for Theatrical Realities, mit dem die EU-Kommission genreübergreifend kreative und innovative theatrale Unternehmungen prämiert.
Bettina Stokhammer (theatrale Beraterin an Schulen):
Was ist eigentlich falsch daran, ein guter Mensch zu sein? Die Frage steht im Zentrum des Stückes von Yael Ronen, das wie immer aktuelle, brisante Themen leicht und humorvoll verpackt. In dieser Fortsetzung von Lost and Found (das man nicht gesehen haben muss um die Geschichte zu verstehen) geht es um die drohende Abschiebung des irakischen Cousins der Hauptdarstellerin Maryam und die Reaktionen der Familie und Freunde, während sie selbst dabei ist, ihr Leben im Zeichen von Red Bull als Reality-Show zu vermarkten. Das Stück eignet sich wunderbar, um mit einer interessierten Oberstufenklasse eigene und fremde Positionen und die österreichische Gesellschaft im Allgemeinen zu hinterfragen.