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Spielstätte: Theater in der Josefstadt,
Josefstädter Straße 26, 1080 Wien
Mit: Michael König, Peter Matic
In der Fassung von Peter Turrini und Herbert Föttinger treffen einander die Freunde Anatol und Max wieder und erinnern sich gemeinsam an Anatols amouröse Abenteuer.
Kaum ein Drama der Wiener Moderne hat das geistige Klima des Fin de Siècle so nuancenreich eingefangen wie Arthur Schnitzlers berühmtes Erstlingswerk Anatol. Die Einaktersammlung, die Ende 1892 erstmals in Buchform erscheint, markiert sogleich einen Höhepunkt im dramatischen Schaffen Arthur Schnitzlers: Sie exponiert nahezu alle Themenkomplexe seines Gesamtwerks.
Schnitzlers Protagonist gibt sich als wohlhabender Junggeselle zu erkennen, der die Lebensgewohnheiten der Wiener Oberschicht verachtet und deren Wertmaßstäbe konsequent ignoriert, obwohl er selbst als begüterter Rentier der aus Aristokratie und Bourgeoisie zusammengesetzten leisure classangehört. Während seine Standesgenossen Repräsentationsaufgaben anstreben und öffentlichen Einfluss zu gewinnen versuchen, zieht sich Anatol ins Private zurück und kultiviert das flüchtige amouröse Abenteuer, das ihm in beständigem Wechsel junge Frauen aus der Vorstadt und aus der Boheme, gelegentlich indessen auch sexuell frustrierte Damen aus dem großbürgerlichen Salon zuführt. Das leidenschaftliche, gleichwohl von Beginn an zeitlich begrenzte Liebesspiel drückt Anatols Protest gegen den vom ökonomischen Geist der Gründerzeit geprägten Lebensstil aus. Zugleich offenbaren die Liebesbegegnungen jedoch auch sein widersprüchliches Glücksverlangen und seine Sehnsucht nach existenzieller Sinnerfahrung. Schnitzlers Protagonist verkörpert das um die Jahrhundertwende immer wieder geschilderte Lebensgefühl des "impressionistischen" Menschen.
Thorsten Valk
Spielstätte: Theater in der Josefstadt,
Josefstädter Straße 26, 1080 Wien
Mit: Michael König, Peter Matic
In der Fassung von Peter Turrini und Herbert Föttinger treffen einander die Freunde Anatol und Max wieder und erinnern sich gemeinsam an Anatols amouröse Abenteuer.
Kaum ein Drama der Wiener Moderne hat das geistige Klima des Fin de Siècle so nuancenreich eingefangen wie Arthur Schnitzlers berühmtes Erstlingswerk Anatol. Die Einaktersammlung, die Ende 1892 erstmals in Buchform erscheint, markiert sogleich einen Höhepunkt im dramatischen Schaffen Arthur Schnitzlers: Sie exponiert nahezu alle Themenkomplexe seines Gesamtwerks.
Schnitzlers Protagonist gibt sich als wohlhabender Junggeselle zu erkennen, der die Lebensgewohnheiten der Wiener Oberschicht verachtet und deren Wertmaßstäbe konsequent ignoriert, obwohl er selbst als begüterter Rentier der aus Aristokratie und Bourgeoisie zusammengesetzten leisure classangehört. Während seine Standesgenossen Repräsentationsaufgaben anstreben und öffentlichen Einfluss zu gewinnen versuchen, zieht sich Anatol ins Private zurück und kultiviert das flüchtige amouröse Abenteuer, das ihm in beständigem Wechsel junge Frauen aus der Vorstadt und aus der Boheme, gelegentlich indessen auch sexuell frustrierte Damen aus dem großbürgerlichen Salon zuführt. Das leidenschaftliche, gleichwohl von Beginn an zeitlich begrenzte Liebesspiel drückt Anatols Protest gegen den vom ökonomischen Geist der Gründerzeit geprägten Lebensstil aus. Zugleich offenbaren die Liebesbegegnungen jedoch auch sein widersprüchliches Glücksverlangen und seine Sehnsucht nach existenzieller Sinnerfahrung. Schnitzlers Protagonist verkörpert das um die Jahrhundertwende immer wieder geschilderte Lebensgefühl des "impressionistischen" Menschen.
Thorsten Valk
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