So sieht ein klassischer Senkrechtstart aus: Direkt vom Reinhardt Seminar in die exquisite Spielergruppe um Claus Peymann, der Johanna Mahaffy für seine Inszenierung von Ionescos “Der König stirbt” gecastet und auserwählt hat. Schon der erste Ton, die ersten Schritte signalisierten, dass ein großes Talent die Bretter des Theaters in der Josefstadt betreten hat. Ein ausdrucksstarkes Gesicht, eine intuitive körperliche Elastizität und facettenreiche Charakterisierungskunst bescherten dem Temperamentbündel bereits acht Rollen, die reine Spielfreude versprühten. Lulu, die Inkarnation sämtlicher Männerfantasien, Mascha, die tragisch Liebende in der „Möwe“, das treuherzig liebende Malchen im „Alpenkönig“ und Sara, die flammende Sozialistin in „Leben und Sterben in Wien“, spannen den weiten Bogen des Shootingstars. Seit 10 Jahren dreht sie „nebenbei“ für Film und Fernsehen und Bühnenerfahrung hat sie auch schon während des Studiums gesammelt.
Es ist an der Zeit, einmal auch das Schattendasein der KostümerbildnerInnen ins Licht zu heben. Ihre Phantasie trägt maßgeblich zum Gelingen einer Produktion bei. Alfred Mayerhofer, ist so ein Künstler, in dessen Kreativwerkstatt das JosefStadtgespräch blickt. Seit 30 Jahren setzt er in größeren Abständen mit seinen fabelhaften Kostümentwürfen Zeichen. Dazu gehören die verrückten Outfits im „Gockel“, den Charakter bezeichnende 1930er Jahre-Kleidung („Jägerstätter“, „Reise der Verlorenen“) oder der fantasievolle Kostümrausch bei Raimund. Die meiste Zeit aber verbringt Mayerhofer an den großen Opernhäusern, wo Kostüme eine noch stärkere Wirkung entfalten als im Sprechtheater.