PROGRAMM
Richard Wagner: Vorspiel zum dritten Akt und Karfreitagszauber aus Parsifal
Alban Berg: 7 frühe Lieder für hohe Stimme und Orchester
Peter I. Tschaikowsky: Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64
Mit ''Parsifal''hat Richard Wagner konsequenterweise das verwirklicht, was ihm am Herzen lag: Eine Kunstreligion, die Elemente der christlichen Tradition, des Buddhismus, aber auch der Schopenhauerschen Philosophie beinhaltet und miteinander verschmilzt. Dafür spricht auch, dass Wagner dieses Werk ausschließlich Bayreuth vorbehalten hatte, erst nach Ablauf der damals noch kurzen Schutzfrist von 30 Jahren konnte man ''Parsifal''in aller Welt erleben. Fast 40 Jahre lang beschäftigte sich Wagner mit dem Parsifal-Stoff, bis das sogenannte »Bühnenweihfestspiel« 1882 endlich uraufgeführt werden konnte.
Alban Bergs erste große Leidenschaft galt der Literatur: »Bevor ich komponierte, wollte ich überhaupt Dichter werden.« Aus dieser Liebe entstanden als erste Kompositionen Lieder, die Bergs genaue Kenntnis der zeitgenössischen Lyrik verraten. Auf eine Anzeige Schönbergs hin legte Alban Bergs Bruder ohne dessen Wissen dem Kompositionslehrer einige der bereits 150 Lieder vor, worauf Schönberg beschloss, Berg sofort als Schüler aufzunehmen. 1928 veröffentlichte Berg »7 Frühe Lieder«, die bereits in den Jahren 1905 bis 1908 als Klavierlieder entstanden waren. In der musikalischen Sprache zeigt sich die unterschiedliche Entstehungszeit der einzelnen Lieder, doch bewegen sich alle noch im Rahmen strenger beziehungsweise freier Tonalität.
Peter Iljitsch Tschaikowsky zählte im Jahre 1888 zu den berühmtesten russischen Komponisten und erfreute sich auf Grund seiner regen Dirigiertätigkeit auch im Ausland großer Popularität. In nur vier Wochen entstand in seinem Landhaus Frolowskoje seine Symphonie Nr. 5 e-Moll, die von einem Schicksalsmotiv durchzogen wird. Der Komponist liefert zu diesem Werk ein Programm, das vorerst seine resignative Stimmung unterstreicht, jedoch in einem freudvollen Finale endet und »die vollständige Beugung vor dem Geschick« erreicht.