Beide Vorstellungen finden im Festspielhaus statt
Mit deutschen und englischen Übertiteln
16 Jahre nach dem Erfolg von “Hänsel und Gretel”, der seine Karriere maßgeblich prägte, kehrte Engelbert Humperdinck erfolgreich in den Zauberwald zurück – diesmal wagte er sich für das Erwachsenenmärchen “Königskinder” in seine dunkleren Tiefen.
Das gleichnamige, mystische Theaterstück von Else Bernstein-Porges hatte den Komponisten lange Zeit fasziniert und ihn 1897 zu seiner bahnbrechenden melodramatischen Vertonung des gesamten Stücks mit musikalisch bemerkenswerter Sprache inspirierte. Dieses musikalisch mutige Experiment schlug fehl, Humperdincks Besessenheit von diesem Thema jedoch hielt an und führte schließlich 1910 zur Vollendung der Oper.
Bei der Uraufführung in der Metropolitan Opera erhielt das Werk triumphalen Beifall und wurde als „wichtigste Oper seit Parsifal“ gepriesen. Begeisterter Applaus setzte auch bei den Einzelvorhängen ein, als die Sopranistin Geraldine Farrar bei ihrer Verbeugung eine der lebenden Gänse mitbrachte, die sie persönlich für die Inszenierung trainiert hatte.
Die "Königskinder" sind zwei junge Menschen, die weit von der Gesellschaft entfernt aufgewachsen sind: Ein Gänsemädchen, das von einer Hexe im Wald erzogen wurde, und ein Prinz, der mit einem silbernen Löffel im Mund in einem unzugänglichen Palast geboren wurde. Zufällig treffen diese beiden Außenseiter aufeinander und verlieben sich. Getrennt voneinander erreichen sie die führerlose Stadt Hellabrunn im Tal, wo sie die Erfahrung machen müssen, dass die Welt außerhalb der ihnen bekannten weder stets freundlich noch weise ist. Für diese Erfahrung müssen beide einen hohen Preis bezahlen – sie lernen, dass nicht alle Märchen ein Happy End haben können.