Programm:
Johannes Brahms:
Alt-Rhapsodie op. 53
Nänie op. 82
Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68
„Es waren Sonaten, mehr verschleierte Symphonien“, schrieb Robert Schumann über die Klavier-Improvisationen
des jungen Johannes Brahms und prophezeite „noch wunderbarere Blicke in die Geheimnisse der Geisterwelt“, wenn Brahms „seinen Zauberstab dahin senken wird, wo ihm die Mächte der Massen, im Chor und Orchester, ihre Kräfte leihen“. Brahms löste ein, wovon Schumann schwärmte: Er lüftete sowohl den symphonischen Schleier mit der Komposition von vier Orchestersymphonien, als er auch in Symphonischen Chorwerken die vokalen und orchestralen Kräfte bündelte. Diese Chor-Orchesterwerke sind es erst, die den Symphoniker Brahms komplettieren und zudem sein in den Symphonien abstrakt durchklingendes Verständnis vom menschlichen Dasein und sein Lebensgefühl in den vertonten Texten von Dichtern wie
Goethe, Schiller und Hölderlin konkret fassbar machen. Genau diesen Gesamtblick eröffnen der Schweizer Dirigent Titus Engel, die Camerata Salzburg und der Chor der Tiroler Festspiele Erl mit ihrem Zyklus, in dem die vier Symphonien von vier der Symphonischen Chorwerke ergänzt sind. Im ersten Konzert wird die Symphonie Nr. 1 von der in derselben Grundtonart c-Moll angelegten Alt-Rhapsodie für Solistin, Männerchor und Orchester nach Strophen aus Goethes „Harzreise im Winter“ und „Nänie“ für gemischten Chor und Orchester nach einer Elegie Schillers eingeleitet.
-erle-