Programm:
Anna Clyne
„Stride“ für Streichorchester
Mozart
Requiem d-Moll für Soli, Chor und Orchester KV 626
Hier jedes Menschen Schicksal, der Tod, geronnen in Mozarts unsterblichem Requiem, noch verschärft durch seine Existenz als Fragment, das verschiedene Komplettierungen erfahren hat – und dort das dramatische Aufbegehren gegen das eigene Los, wie es Beethoven angetrieben hat, aus Bruchstücken neu formiert und weitergedacht: Im Beethoven-Jahr 2020 hat die 1980 in London geborene Komponistin Anna Clyne jeweils einige melodische, rhythmische und harmonische Motive aus den drei Sätzen seiner Klaviersonate c-Moll op. 13, der „Sonate pathétique“, herausgelöst und in drei Sätzen eines eigenen Werks für Streichorchester verarbeitet.
„Stride“, benannt nach den auf- und ab steigenden Oktavbässen von Beethovens Kopfsatz, ringt dem alten Material neuen, bewegenden Ausdruck ab.
Die deutsche Dirigentin Anja Bihlmaier, die als Chefdirigentin des Residentie Orkest Den Haag sowie als erste Gastdirigentin der Sinfonia Lahti international von sich reden macht, stellt das dramatische „Stride“ Mozarts Requiem voran, genau 231 Jahre nach seinem Tod – zum Klingen gebracht im Verein mit Camerata Salzburg, Bachchor und einem herausragenden, jungen Soloquartett.
© Nikolaj Lund