Der Orient, heute vor allem eine Bedrohungschiffre, war fur europäische Künstler/innen jahrhundertelang eine Verführung und Verheißung. Spätestens seit Goethes ''West-östlicher Divan''gelten die Dichter des Ostens als Meister einer anderen Weltsicht und Ästhetik. Unzählige Übersetzungen, Bearbeitungen und Fortschreibungen waren die Folge. Gleichzeitig gab es eine Faszination für alles Orientalische, für die Kleidung und die Sitten, eine oft oberflächliche Erotik des Exotischen. Und heute? Ein Teil der Öffentlichkeit betrachtet die islamische Welt nur als rückständig und gefährlich. Barbara Frischmuth, die sich als österreichische Schriftstellerin bereits ein Leben lang mit dem „Morgenland“ beschäftigt hat, und Dzevad Karahasan, als moslemischer Bosnier sowohl Europäer als auch Orientale und zudem in beiden Welten hochgebildet, diskutieren über vergangene und gegenwärtige Bereicherungen durch das Fremde, das Andere, das Unbekannte, und entwerfen eine Vision des Umgangs und der Auseinandersetzung zwischen „uns“ und „denen“.
Für das Volkstheater kuratiert der in Wien lebende international bekannte und preisgekrönte Schriftsteller Ilija Trojanow die neue Veranstaltungsreihe ''Trojanow trifft.''Hier werden zentrale Themen unserer Zeit von international renommierten Philosoph/innen, Journalist/innen, Wissenschaftler/innen und Künstler/innen diskutiert.
In Kooperation mit dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM)