Der Graf will Susanna verführen, Figaros Braut, oder zumindest als Dienstherr das „Recht der ersten Nacht“ mit ihr in Anspruch nehmen: Das ist der Kern der Verwicklungen, die dem tollen Tag von Wolfgang Amadeus Mozarts „Le nozze di Figaro“ zugrunde liegen. Gut 40 Jahre nach der Uraufführung dieser unsterblichen Opera buffa besichtigte Felix Mendelssohn, zu seinen Wunderkindzeiten als „zweiter Mozart“ gefeiert, in Edinburgh den geschichtsträchtigen Palace of Holyroodhouse: „Der Kapelle daneben fehlt nun das Dach, Gras und Epheu wachsen viel darin, und am zerbrochenen Altar wurde Maria zur Königin von Schottland gekrönt. Es ist da alles zerbrochen, morsch und der heitere Himmel scheint herein. Ich glaube, ich habe heut da den Anfang meiner Schottischen Symphonie gefunden.“ Mendelssohns Violinkonzert bildet dazu die denkbar verführerische Ergänzung: Leidenschaft, Virtuosität, Sanglichkeit und im Finale heiter-kapriziöser Elfenspuk machen es zu einem allgemeinen Liebling – beim Publikum ebenso wie hier beim Philharmonia Orchestra und Julian Rachlin in der Doppelrolle als Solist und Dirigent.
Programm
Wolfgang Amadeus Mozart
Ouvertüre zu „Le nozze di Figaro“ KV 492
Felix Mendelssohn Bartholdy
Violinkonzert e-Moll op. 64 MWV O14
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 MWV N 18 „Schottische“