Da brodeln die musikalischen Leidenschaften schon zum Jahresbeginn! Wolfgang Amadeus Mozarts „Don Giovanni“ bildet einen Scheitelpunkt der Operngeschichte: Dieses zeitlose Dramma giocoso um den gewissenlos-unwiderstehlichen Verführer teilt die Historie in ein Davor und ein Danach, es blickt zurück auf das Barock und zugleich nach vorn ins moderne Musikdrama. Schon in der Ouvertüre prallt alles aufeinander – in der Einleitung das Dämonische der Tonart d-Moll, die in der Oper den „steinernen Gast“ und Giovannis Höllenfahrt repräsentiert, und im Allegro die Spannung zwischen Sinnenlust und Getriebenheit in D-Dur. Bezeichnend, dass in Mozarts Klavierkonzert KV 466, gleichfalls im düsteren d-Moll, nicht minder dramatische Auseinandersetzungen mitzuerleben sind, die sich erst ganz am Ende nach D-Dur auflösen. Dass die junge italienische Pianistin Beatrice Rana goldrichtig ist, in diesen emotionalen Stürmen den Solopart zu übernehmen, hat das einstige Wunderkind nicht nur mit verschiedenen Wettbewerbserfolgen, sondern längst auch in renommierten Konzertsälen und mit prominenten Partnern bewiesen. Diesmal sind es keine Geringeren als Adam Fischer und die Academy of St. Martin in the Fields, eines der glänzendsten Kammerensembles, die jemals mit Barock und Klassik reüssiert haben. Zusammen glänzen sie auch mit Joseph Haydns Sinfonie mit dem Paukenwirbel: verführerische Musizierlust, ausbalanciert durch Esprit und Humor.
Programm
Wolfgang Amadeus Mozart
Ouvertüre zu „Don Giovanni“
Wolfgang Amadeus Mozart
Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll KV 466
Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 103 Es-Dur Hob I:103 „Mit dem Paukenwirbel“